Mit dem Urweltmammutbaum (Metasequoia glyptostroboides, auch chinesisches Rotholz genannt), beherbergt der Hessepark ein lebendes Fossil. Der zu den Koniferen zählende Baum galt lange Zeit als ausgestorben. Erst im Jahr 1941 wurden in einer einzigen unzugänglichen Bergregion Chinas lebende Vorkommen entdeckt. Anhand von Fossilfunden ließ sich rekonstruieren, dass der Urweltmammutbaum in früheren Erdzeitaltern (Oberkreide, Alt-Tertiär) in den Mischwäldern von Nordamerika, Grönland, Nordeuropa, Sibirien und Ostasien weit verbreitet war.

Dank freundschaftlicher Beziehungen des Gründers der Hesse-Baumschulen zum Arnold Arboretum (Boston, USA) bekam diese als eine der ersten Einrichtungen 1947 Samen. Diese wurden ausgesät, kultiviert und in den Handel gebracht. Eine der ersten Pflanzen wurde in der Nähe des ehemaligen Büro– und Vertriebsgebäude auf dem südlichen Baumschulgelände - jetzt im Neubaugebiet an der Neuen Feldstraße – gepflanzt. Er ist auch heute noch zwischen den beiden dort stehenden Riesenmammutbäumen zu bewundern.

Die Vermehrung der Mammutbäume in der Baumschule fand vegetativ durch Stecklinge statt, da es zunächst keine Samen in Europa gab. Dafür wurden auf dem Baumschulgelände noch heute erhaltene Mutterpflanzen gepflanzt. Das Mammutbaum-Wäldchen ging 1995 durch Umpflanzungen aus dem ehemaligen Metasequoia-Quartier hervor. Es gilt als das größte Wäldchen dieser Art außerhalb seiner ursprünglichen Heimat.

 

Der Urweltmammutbaum unterscheidet sich erheblich von seinen beiden Verwandten der Gattungen Sequoia und Sequoiadendron (Küsten– und Riesenmammutbaum): mit 30 bis 35 bleibt er kleiner und im Herbst wirft er seine Nadeln (mit den Kurztrieben) ab.

Ein markantes Unterscheidungsmerkmal zur Sympfzypresse (Taxodium) sind die gegenständigen Nadeln des Mammutbaums gegenüber den wechselständigen der Sumpfzypresse.

 

Kritisch betrachtet werden müssen Pläne der Forstverwaltung, die mit der Argumentation Klimaschutz einen großflächigen Anbau amerikanischer Mammutbäume zur Biomasseerzeugung in heimischen Wäldern vorsehen will. Anstelle der in Monokulturen zusammenbrechenden Fichten wird bereits damit begonnen, großflächig amerikanische Riesennadelbäume wie Douglasie, Küsten-Riesentanne und Riesenlebensbaum als eine Art ‚Turbofichte‘ anzubauen. Der geplante großflächige Anbau von Mammutbäumen würde nicht nur hiesigen Arten den Lebensraum nehmen. Diese neuen Formen der Monokulturen und auch die Beimengung in heimischen naturnahen Wäldern bergen auch neue langfristige Anbaurisiken.