Am Lebensbaum – nach dem lateinischen Namen auch Thuja genannt – scheiden sich die Geister. Für die einen ist es der kostengünstige immergrüne Blickschutz für den Garten. Für die anderen ist er mit Blick auf den in unseren Breiten gegen „null“ gehenden ökologischen Wert für die heimische Tierwelt, die mitunter unangenehm riechenden Öle und den durch die schlecht abbaubare Nadelstreu hervorgerufene Bodenversauerung eine ungeliebte Erscheinung. Tatsächlich sucht man in von Thuja-Hecken umgebenden Gartengrundstücken mit einem in der Regel darin befindlichen Vielschnittrasen selbst sonst noch häufige Vogelarten vergeblich.

 

 

Die in Nordamerika und Ostasien beheimate Gattung Thuja besteht aus fünf Arten, wobei bei uns der Abendländische Lebensbaum (Thuja occidentalis) am häufigsten in Gärten eingesetzt wird. Das Holz des Abendländischen Lebensbaums ist in Nordamerika als „White Cedar“ genauso wie die verwandte Art T. plicata als „Red Cedar“ sehr begehrt. Aber das robuste Holz hat den Nachteil, dass es ebenso wie Zweigspitzen und Zapfen ätherische Öle enthält, die bei der Freisetzung bspw. durch Schnittmaßnahmen giftig wirken sowie starke Reizungen an Haut und Schleimhaut verursachen können. Eine unbeabsichtigte Einnahme kann Übelkeit, Erbrechen und Durchfall zur Folge haben, bei der Thuja kann die Aufnahme in ausreichender Menge sogar tödlich sein. Auf eine Warze aufgetragen, soll Thuja-Sud dagegen gegen diese helfen. Für Pferde gilt die Thuja als giftig. Daher wurden nicht den Charakter des ehemaligen Baumschulgeländes prägende Thuja-Bestände im Hessepark als Vorbereitung des Beweidungsprojektes vorsorglich beseitigt, Altvorkommen dagegen durch Zäune zunächst abgesperrt.