Der Gemeine Liguster – die einzige bei uns heimische Ligusterart - wird, wie auch mehrere Arten japanischer Herkunft, kultiviert in Gärten zur Anlage von Hecken eingesetzt. Dazu werden meist wintergrüne Sorten wie 'Atrovirens' verwendet. Liguster ist sehr schnittfest und wird daher auch gerne für Formhecken verwendet.

 

Von der ehemaligen Baumschule sind zahlreiche Liguster-Quartiere von Züchtungen und der Wildart im Hessepark erhalten geblieben. Im Nordwesten hat sich ein Liguster-Hohlweg gebildet.

 

Der bei uns heimische Liguster wächst natürlicherweise in lichten Wäldern, an Waldrändern, in Hecken und in Auen. Er kommt von der Ebene bis in Gebirgshöhen von 1100 m ü.NN vor. Am besten gedeiht er auf frischen bis mäßig trockenen Böden.

 

Vor allem der bei uns natürlicherweise vorkommende Luster ist für viele Insektenarten von Bedeutung. Die Ligusterblüten, die ihren Nektar am Grund der Kronröhre und an der Wand des Fruchtknotens abscheiden, werden von Honigbienen, Wildbienen und einigen Fliegenarten aufgesucht. Als Pollenquelle nutzen Honigbienen sowie Sandbienen- und Furchenbienenarten die Blüten. Die Blüten werden auch von verschiedenen Falterarten aufgesucht darunter alle vier Weißlinge, Kleiner Fuchs, Großes Ochsenauge, Brauner Waldvogel, Pflaumenzipfelfalter und mehrere Widderchenarten.

Der Liguster ist zudem Nahrungspflanze für eine Reihe von Nachtschmetterlingen wie Nachtschwalbenschwanz, Fliederspanner, Kreuzflügel und Gefleckter Baumspanner sowie ein Dutzend Kleinschmetterlingsarten. Gelegentlich wird der Strauch auch von der Raupe des Totenkopfschwärmers besiedelt, der meist auf Nachtschattengewächsen lebt. Namensgebend wurde der Liguster für den 9–12 cm großen Ligusterschwärmer, der als Raupe oft, aber nicht ausschließlich Ligusterhecken besiedelt.

 

Insgesamt 20 Vogelarten wurden beim Verzehren der Ligusterbeeren beobachtet, etwa Amsel, Singdrossel und Dompfaff. Die schwarzen Beeren werden oft erst im Spätwinter verzehrt und dann auch ausgeschieden und dadurch verbreitet.

 

Die Beeren des Ligusters sind giftig, der Verzehr kann zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Leibschmerzen führen. Die Wirkung tritt sicher ein, wenn eine größere Menge gegessen wurde. Hautkontakt beim Schneiden der Pflanze kann zu Hautreizungen, dem sogenannten Liguster-Ekzem, führen.