Wunderbaum der WeidelandschaftenWunderbaum der WeidelandschaftenWunderbaum der Weidelandschaften

Sagenumwobene EicheSagenumwobene Eiche

Gleichbedeutend für Werte wie Standfestigkeit, Härte, Freiheit, Ehre, Kraft, Weisheit, Unsterblichkeit und Unbeugsamkeit hatte die Eiche schon seit jeher eine besondere symbolische Bedeutung für den Menschen und gilt bis heute in vielen Kulturen Europas als zu verehrendes Sinnbild: Eicheln und Eichenlaub zieren vielerlei Münzen, Wappen und Rangabzeichen.

Schon in alten Religionen und Mythen war die Eiche ein heiliger Baum, der häufig mit blitztragenden Göttern im Verbindung gebracht wurde. Auch die Germanen verehrten die Eiche und weihten sie Ihrem Gott Donar. Außerdem war die Eiche aufgrund ihrer Symbolik ein typischer Gerichtsbaum, unter dem nach der germanischen Mythologie viele Jahrhunderte lang Gericht gehalten wurde.

Die Eiche zählt zu den Harthölzern, das dichtfaserige Holz ist sehr widerstandsfähig und wetterbeständig. Es hatte daher eine große Bedeutung im Eisenbahnbau für Bahnschwellen, im Schiff- sowie Brückenbau. Auch für Cognac- und Weinfässer wird Eichenholz verwandt.

Besondere Merkmale der Eichen sind die stark gefurchte Borke, die knorrigen Äste, die Früchte (Eicheln) sowie die Größe und ihr mögliches Alter: Eichen können 25 bis 40 m hoch wachsen und über 1.000 Jahre alt werden.

In jüngster Zeit zugenommen haben die Fraßschäden durch den Eichenprozessionsspinner, die z.T. bedrohliche Ausmaße annehmen und auch den Menschen durch allergische Hautreaktionen durch dessen giftige Raupenhaare betreffen. Auch das sog. Eichensterben hat in den letzten Jahren zugenommen; ein Komplex von verschiedenen Umweltbelastungen, die letztendlich zum Absterben führen können.

Bis Mitte des 19. Jh war die Eichelmast eine traditionelle Methode, um Wurstwaren ein würzigeres Aroma zu verleihen. Dafür wurden die Hausschweine im Herbst in die Eichenwälder getrieben, um sich mit den Eicheln zu mästen.

 

Wie kaum eine andere Baumart ist die Stieleiche (Quercus robur) in ihrer Entwicklung an die natürlichen Prozesse angepasst, die in Weidelandschaften stattfinden. Obwohl sie vor allem im jungen Alter als empfindlich gegen den Verbiss von Weidetieren gilt und die natürliche Vermehrung ohne Verbissschutz kaum möglich ist, ist sei eine prägende Baumart alter Weidelandschaften. Zur Entwicklung kommen die Eichen-Keimlinge aber fast ausschließlich im Schutz eines natürlichen Verbissschutzes, wie er von mit Dornen bewehrten Sträuchern ausgehen kann. Diese wiederum können sich in extensiv beweideten Flächen bevorzugt entwickeln, wenn keine manuelle oder maschinelle Beseitigung erfolgt. In einem fortgeschrittenen Alter dunkelt die Eiche dann die lichtbedürftigeren Dornengebüsche bis zu deren Absterben aus, so dass die Eiche als solitär stehender Baum zurück bleibt. Ihre dicke Borke gibt ihr dann den notwendigen Schutz vor den Zähnen der Weidetiere. Ein besonders anschauliches Beispiel zu diesen natürlichen Prozessen kann an der Ems bei Meppen im NSG Borkener Paradies bewundert werden.

Eine alte Bauernregel besagt: „Vor den Eichen sollst du weichen. Und die Weiden sollst du meiden.“

Im Laufe der Evolution hat sich eine außergewöhnliche Vielfalt an Lebensformen entwickelt, die auf oder von den Eichen lebt. Dies macht sie für den Naturhaushalt besonders wertvoll. In einer komplexen Nahrungskette ist ein Heer von Insekten in den Kronen organisiert. Blattläuse, Wanzen, Käfer und Schmetterlingslarven dienen als Beute räuberischer Wespenarten oder werden von parasitschen Hautflüglerarten befallen. Auch das tote Holz der Eichen ist begehrt bei Käfern. Für besonders viele Vogel- und Fledermausarten bietet der Baum Nahrung, Schutz und Höhlungen für die Aufzucht des Nachwuchses.

Eichen sollst Du weichen…Eichen sollst Du weichen…Eichen sollst Du weichen…Eichen sollst Du weichen…

Eine alte Bauernregel besagt: "Vor den Eichen sollst du weichen. Und die Weiden sollst du meiden. Zu den Fichten flieh´ mitnichten. Linden sollst du finden. Doch die Buchen musst du suchen“: Eichen gelten aufgrund ihrer langen Pfahlwurzeln und ihrer häufigen Solitärstellung als „besserer“ Blitzableiter. Die inzwischen abgestorbene Eiche am Standort der dieser Eichen-Informationstafel wurde in den 1980er Jahren sogar zweimal vom Blitz getroffen und brannte teilweise aus. Heute gilt jedoch generell, dass man bei Gewitter nicht den Schutz der Bäume aufsuchen sollte.